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Logopädische Störungsbilder

Dysphonien
Eine Störung der Stimme bedeutet für viele Menschen eine Störung im alltäglichen Leben. Sie äußert sich unter anderem durch andauernde Heiserkeit, Stimmabbrüche oder mangelnde stimmliche Belastbarkeit. Manchmal bleibt die Stimme nach einem Infekt heiser oder deutlich tiefer als die gewohnte Sprechstimmlage. Ursachen können funktionell, organisch oder psychogen sein, wobei es auch häufig Mischformen gibt. Ziel der Therapie ist es ein Gleichgewicht im Zusammenspiel zwischen den vielen kleinen Muskelgruppen die an der Stimmgebung beteiligt sind, dem Körper und der Seele herzustellen.

Dysarthrie
Hierbei handelt es sich um eine Sprechstörung, bei der es nicht oder nur erschwert möglich ist adäquate Sprechbewegungen auszuführen. Das muskuläre Zusammenspiel für Artikulation, Tonhöhe, Lautstärke usw. ist häufig einhergehend mit der Atemkoordination gestört. Häufig leiden Patienten mit Morbus Parkinson unter einer Dysarthrie/ Dysarthrophonie.

Aphasie
Eine derartige Sprachstörung kann z.B. nach einem Schlaganfall durch Mangeldurchblutung eines oder mehrerer für die Sprache zuständigen Gebiete im Gehirn entstehen. Infolge dessen ist es den Betroffen oft nicht möglich die „richtigen“ Worte zu finden. Oft wissen sie genau was sie sagen wollen, aber haben keinen Zugriff auf den Wortschatz. Häufig kommt es auch zu Paraphasie, was bedeutet, dass Ähnlich klingende Wörter oder bedeutungsähnliche Wörter verwechselt werden. Dann wird z.B. statt Tisch= Stuhl gesagt, oder satt Kirche= Kirsche. Das Schreiben kann ebenso wie die Aussprache betroffen sein.

Sprechapraxie

Hierbei handelt es sich um eine Unfähigkeit Laute korrekt auszusprechen. Die Patienten leiden häufig sehr unter der hohen Sprechanstrengung. Die Fehler in der Aussprache gehen häufig mit Suchbewegungen einher und trotzdem werden zwar die richtigen Laute gesprochen, jedoch durch Dehnung oder Hauchen verfälscht. Der Gesprächspartner muss sich oft sehr anstrengen um das Gesagte zu verstehen.

 

Stottern & Poltern
Beim stottern wird in tonische und klonisches Stottern unterschieden. Beim tonischen Stottern kommt es zu Blockaden und Dehnungen von Lauten, die häufig durch Verkrampfung, oder Anspannung von Muskeln begleitet werden. Beim klonischen Stottern werden einzelne Laute oder Silben wiederholt, wobei es auch zu Mitbewegungen kommen kann. Stotternde Erwachsene haben meist ein ausgeprägtes Störungsbewusstsein und versuchen durch diverse Strategien das Stottern zu „vertuschen“. Hierbei kommt es häufig zu Wort-/ Satzabbrüchen, Lückenfüllern (z.B. Räuspern), oder Umschreibungen.

Polterer zeigen oft ein erhöhtes, unregelmäßiges Sprechtempo und eine undeutliche, verwaschene Aussprache. Oft werden Silben oder Wortendungen „verschluckt“, also weggelassen, oder Laute verformt, beziehungsweise miteinander verschmolzen. Dies zeigt sich auch häufig in der Schriftsprache.

Dysphagie
Eine Schluckstörung, die meist durch Probleme bei der Nahrungsaufnahme gekennzeichnet ist. Die Schwierigkeiten können in verschiedenen Phasen auftreten sodass z.B. das Zerkleinern der Nahrung oder der Transport von vorn nach hinten gestört sein kann. Häufig liegt eine mangelnde Wahrnehmung zugrunde, oder aber auch ein Mundmotorisches Problem, wobei die Muskulatur zu schwach, zu angespannt oder unkoordiniert agiert. Eine Untersuchung bei häufigem Verschlucken, oder unklarem Fieber sollte unbedingt beim HNO-Arzt oder in einer radiologischen Praxis erfolgen.

Myofunktionelle Schwäche
Eine myofunktionelle Schwäche wird meist von Kieferorthopäden und Zahnärzten diagnostiziert. Hierbei handelt es sich meist um eine schlaffe Zungenmuskulatur und oder ein fehlerhaftes Schluckmuster. Hieraus resultieren meist Zahnfehlstellungen, oder Kieferverformungen. Die betroffenen Kinder fallen manchmal durch Mundatmung und Zungenlage zwischen den Zähnen auf.

Dyslalie
Kinder mit einer Dyslalie haben Schwierigkeiten bei der Aussprache von Lauten. Das heißt sie können manche Laute nicht bilden und ersetzen sie durch andere Laute, oder lassen sie weg. Z.B. wird aus kann= tann oder aus Rasen= asen. Hierbei können nur einzelne, aber auch mehrere Laute betroffen sein, häufig auch Lautverbindungen (z.B. kl, zw, tr,…). Bei einer Dyslalie kann es sich entweder um eine motorische Aussprachestörung handeln, d.h. die Muskelkoordination, Zungenbeweglichkeit könnte trainiert werden. Es kann aber auch eine  phonologische Aussprachestörung vorliegen. In diesem Fall werden einzelne Laute / Lautverbindungen und Lautpositionen nicht richtig herausgehört werden und daher auch nicht korrekt gebildet werden.

Zentrale Hörstörungen

Kinder mit eingeschränktem Wortschatz sprechen häufig wenig, oder benutzen immer die gleichen Wörter, oder umschreiben Dinge, deren Begriff sie nicht benennen können. Hier ist insbesondere darauf hinzuweisen, dass Kinder mit 2 Jahren mindestens über einen Wortschatz von 50 Wörtern verfügen sollten. Diese Wörter müssen noch nicht korrekt ausgesprochen werden können.


Dysgrammatismus
Bei einem Dysgrammatismus haben Kinder Defizite im Grammatikerwerb. Das heißt, die Kinder können z.B. keine altersentsprechend korrekten Sätze bilden, oder haben den Prozess der Verb-Zweitstellung noch nicht realisiert (z.B. „ich in Kindergarten gehe“ statt  „ich gehe in den Kindergarten“). Auch die Verbflexion wird häufig nicht beherrscht, dies äußert sich in falscher Verbendung z.B. „ich geht Kindergarten“ statt „ich gehe in den Kindergarten“).




 

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